Anastasio Somoza Debayle jr.

Präsident von Nicaragua 1967-79

* 5. Dezember 1925 Léon

† 17. September 1980 Asuncion

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 49/1980

vom 24. November 1980

Wirken

Anastasio Somoza Debayle jun. war der Sohn eines ehemaligen Kaffeefarmers und späteren Diktators General Anastasio Somoza sen.

Nach einer amerikanischen Intervention in Nicaragua, die 1926 der kommunistischen Agitation dort ein Ende bereiten sollte, wurde der ältere S. Polizeichef und Leiter der von den Amerikanern geschaffenen "Guardia Nacional", die sich zum Machtinstrument des Clans entwickelte. Nachdem die Amerikaner 1932 abgezogen waren, entmachtete S. sen. nach Ermordung des Volkshelden Julio Cesar Sandino (34) zwei Jahre später den damaligen Präsidenten und ließ sich selbst zum Präsidenten wählen.

Unter S. sen. entwickelte sich Nicaragua zu einer Art Familienbetrieb. Die Familie S. erwarb oder kontrollierte mit der Zeit bis zu 50% des Privatbesitzes, darunter Viehfarmen, Baumwoll-, Zucker- und Kaffeeplantagen, Hafenanlagen, Brauereien, Zement- und Textilfabriken, Bauunternehmen und Versicherungen, die Fluggesellschaft Lanica, die Schiffahrtslinie Mamenic und eine TV-Anstalt.

Als S. sen. im September 1956 einem Attentat zum Opfer fiel, trat sein ältester Sohn Luis die Nachfolge an.

Anastasio S. jun. spielte daneben eine ständig wachsende Rolle. Er wurde am pädagogischen Institut von Managua, an der La Salle Militärakademie in New-York ...